Es gibt unterschiedlichste Methoden des Fastens, die sich in ihrer Zusammensetzung und Frequenz der Mahlzeiten unterscheiden. Hierzu zählen u.a.:
Schroth-Kur
Feuchte Wickel und eine eingeschränkte Nahrungszufuhr (salz-, fett- und eiweißarm, kohlenhydratreich, etwa mit trockenen Semmeln, Grieß, Reis, Hafer sowie gekochtem Obst und Gemüse) sollen den Körper „entgiften“. Bei der Schroth-Kur wechseln sich drei Trockentage mit zwei großen und zwei kleinen Trinktagen ab. Der Trockentag besteht aus einem Glas Orangensaft. An den kleinen Trinktagen darf ein Liter Flüssigkeit und an den großen Trinktagen dürfen zwei Liter Flüssigkeit getrunken werden. Nach Originalvorschrift wird die Flüssigkeit in Form eines weißen Landweins eingenommen. Heute wird sie häufig gegen Frucht- und Gemüsesäfte ausgetauscht.
Die Annahme, dass an den Trockentagen aus dem Gewebe Gifte und Schlacken ins Blut gesaugt und an den Trinktagen durch die Flüssigkeitsaufnahme ausgeschwemmt werden, kann wissenschaftlich nicht belegt werden.
Intervallfasten
Das Intervallfasten, auch intermittierendes Fasten oder periodisches Fasten genannt, kann auf unterschiedliche Weise umgesetzt werden. So wird etwa beim „5:2“-Fasten an fünf aufeinander folgenden Tagen „normal“ gegessen und getrunken und an den darauffolgenden zwei Tagen streng gefastet, an denen kaum Kalorien aufgenommen werden. Eine weitere Variante ist das „Alternate-Day Fasting“. Hier werden Fastentage und Tage mit normaler Nahrungsaufnahme abgewechselt.
Die meisten Konzepte des Intervallfastens beinhalten keine oder nur sehr vage Empfehlungen zur Lebensmittelauswahl. Daher können ungünstige Ernährungsgewohnheiten durch das Intervallfasten alleine meist nicht geändert bzw. ausgeglichen werden.
Dennoch: Die bisherigen Daten deuten darauf hin, dass das Intervallfasten sich positiv auf die Gesundheit und die Gewichtsabnahme auswirken kann. So hat etwa die InterFAST-Studie der Karl Franzens Universität Graz und der Medizinischen Universität Graz die Auswirkungen des sogenannten „Alternate-Day Fasting“ untersucht. Das Ergebnis zeigte, dass es nach vier Wochen neben einer Gewichtsreduktion auch zu einem positiven Einfluss etwa auf den Cholesterinspiegel, den Blutdruck, das Bauchfett und Entzündungsparameter gekommen ist. Derzeit untersucht die Interfast-2-Studie, wie sich intermittierendes Fasten bei Patientinnen/Patienten mit Diabetes mellitus Typ 2, die bereits eine Insulintherapie benötigen, auswirkt.
Allerdings fehlen nach wie vor Studien mit Langzeitdaten und –folgen (länger als ein Jahr) sowie Studien mit ausreichend großen Studienpopulationen.
Zudem ist das Intervallfasten im Vergleich zu anderen Diätformen als Dauerernährung gedacht. Ob die Compliance der Interessierten hier größer ist als bei anderen Diätformen, bleibt abzuwarten. Weitere Informationen zum Thema bietet das wissenschaftliche Team hinter Medizin-Transparent.at an der Donau Universität Krems (Cochrane Österreich).
Entgiftungsdiäten (Detox)
Bei Entgiftungsdiäten (auch Detox-Diäten genannt) handelt es sich um reine Saftkuren. Die Idee hinter diesen Kuren ist, dass auch gesunde Menschen ihren Körper gelegentlich von Giften bzw. „Schlacken“ befreien sollen, die sich im Körper ansammeln. Nach einer Darmentleerung werden in der Regel tagelang Wasser, Kräutertee sowie Obst- und Gemüsesäfte getrunken. Im Anschluss daran wird eine ballaststoffreiche Ernährung mit Gemüse, Obst und Rohkostsäften empfohlen. Laut den Anhängerinnen/Anhängern von Detox-Kuren baut der Körper dabei Substanzen wie Alkohol, Medikamente oder Umweltgifte ab.
Derzeit gibt es keine Studien, die einen gesundheitlichen Vorteil von Detox-Kuren nachgewiesen haben. Eine Wirkung zu beweisen ist auch dadurch erschwert, dass der Begriff „Detox“ nicht eindeutig definiert ist.
Zudem ist weder nachgewiesen, ob es „Schlacken“ gibt und ob sie sich im Körper ansammeln, noch ob sich mögliche Schadstoffe durch Detox-Kuren entfernen lassen. Der Begriff „Schlacken“ stammt v.a. aus der Metall- und Schwerindustrie. Weitere Informationen zum Thema bietet das wissenschaftliche Team hinter Medizin-Transparent.at an der Donau-Universität Krems (Cochrane Österreich).
Hinweis
Der Körper verfügt über ein enges Entgiftungssystem, das im Stoffwechsel anfallende oder von außen aufgenommene Substanzen, etwa Medikamente und andere Schadstoffe, umgehend entsorgt. Die wichtigsten Entgiftungsorgane sind Leber, Niere und Darm sowie auch Haut und Lunge. Auch bei etwaigen Verschiebungen im Säure-Basen-Haushalt reagiert der Körper umgehend, indem z.B. die Atemfrequenz oder die Urinkonzentration angepasst werden.
Basenfasten
Dieser Fastentrend beruht auf der Annahme, dass saure bzw. säurebildende Nahrungsmittel (z.B. Fleisch und Süßes) im Körper zu einer Übersäuerung führen, die u.a. chronische Entzündungen begünstigen sollen. Erlaubt sind daher nur jene Nahrungsmittel, die basisch bzw. basenbildend sind. Hierzu zählen etwa Obst, Gemüse, Kartoffeln und Kräuter. Ergänzend zur Diät werden basenfördernde Stoffe, zumeist in Form von Nahrungsergänzungsmitteln, eingenommen.
Für Basenfasten gibt es keine wissenschaftliche Untermauerung (Evidenz), wie auch das wissenschaftliche Team von Medizin-Transparent näher beleuchtet. Denn der Körper reguliert den Säure-Basen-Haushalt selbst und gleicht den Anteil von Säuren und Basen im Blut aus. So werden bei der Verdauung entstehende saure und basische Stoffe etwa mit dem Urin ausgeschieden. Im Gegensatz zum Blut, wo der ph-Wert vom Körper relativ konstant gehalten wird, kann der Säure- oder Basenanteil des Urins stark schwanken. Ein saurer Urin sagt allerdings nichts über den ph-Wert des Blutes aus. Dieser steht v.a. in keinem Zusammenhang mit einer möglichen „Übersäuerung“ des Körpers, wie dies von Vertretern der basischen Ernährung behauptet wird. Zudem: Auch Basen können ätzend wirken.
Hinweis
In manchen Organen ist eine saure Umgebung sogar notwendig. So würde etwa die Verdauung ohne die stark saure Magensäure nur schlecht funktionieren. Zusätzlich sorgt sie dafür, dass potenziell gefährliche Keime abgetötet werden. Auch die Hautoberfläche besitzt ein saures Milieu, um Krankheitserreger abzuwehren